Wir wurden sehr herzlich von Stefano und siner Familie verabschiedet. Ole und Matti haben sogar kleine Geschenke bekommen. Dann ging es 3,5h Stunden in den Norden der Insel nach Stintino. Dort haben wir ein Hotel mit wunderschönem Meerblick bezogen. Leider war unser Zimmer keine 15qm groß, das Abendbrotessen wurde erst gegen 21 Uhr serviert und schmeckte nicht wirklich und es war bis teilsweise spät in die Nacht trublig und laut. Aber es hatte einen Swimmingpool und das war wohl das Allerbeste, was Matti passieren konnte. Eigentlich hatten sich Mama und Papa ein wenig Ruhe und Erholung durch das Hotel erhofft, aber es kommt wohl immer irgendwie anders als man denkt.
Am nächsten Tag haben wir Alghero ein wunderschöne Stadt an der Westküste besichtigt. Alghero hat eine bewegende Geschichte, die sich sowohl in der Altstadt als auch in der Sprache der Einwohner, die größtenteils Katalanisch sprechen, widerspiegelt. So haben wir uns bei Sonnenschein durch die Gassen treiben lassen, haben auf der Piazza Pizza gegessen und haben einige Souvenirs ergattert. Matti und Papa haben jetzt beide die gleiche Muschelkette und sehen wie Surferboys aus;-). Abends ging es natürlich im Pool baden und Abendbrot (Brot und Käse geschnitten mit dem Taschenmesser) gab es dann auf dem Balkon, denn die Halbpansion haben Mama und Papa nach dem ersten Abendessen gestrichen. Die Nacht war dann leider auch nicht so erholsam, da Mama mitten in der Nacht etwas schlaftrunken Matti statt die Wasser- die Sonnenblumenölflasche, womit Oles Brei angerührt wird, zum Trinken gegeben hat. Der arme Matti….eine Stunde später wurde ihm ganz schhlecht……Es tat Mama sooo undendlich leid……Bis auf Ole hatten wir alle wenig Schlaf. Auch unsere Nachbarn saßen am nächsten Tag beim Frühstück etwas zerknirscht am Tisch.
Die Autofahrt an den westlichsten Punkt der Insel, das Capo Cacchia haben somit alle bis auf Papa verschlafen. Ein einzigartiges fast 200 Meter steil ins Meer fallendes und 7km langes Kap, von dem man die weißen Kalkfelsen, das türkisblaue Meer und die Traumbuchten in der Umgebung bewundern kann. Wir haben sogar Wale gesehen bzw. deren Wasserfontainen beim Auftauchen. Es war so atemberaubend……Der Weg auf die Spitze war ebenfalls alles andere als langweilig. Auf einem quer durch die Macchia führenden steinigen Weg wanderten Mama und Papa mit den Tragerucksäcken bergauf. Auf dem höchsten Punkt befindet sich eine Millitärsperrzone, die von Stacheldrahtzaun umgeben ist, Also wanderten wir dicht am Zaun entlang. Irgendwann kamen wir dann an eine Stelle, wo der Weg nur 20cm breit war und ganz dicht am Zaun entlang ging. Mama musste ihre Höhenangst ganz schön überwinden. Überglücklich das geschafft zu haben, ertönte plötzlich das Kurren und Bellen eines Wachhundes. Leider war zu diesem Zeitpunkt der Weg zu Ende, so dass wir an dem zähnefletschende Hund und an der schmalen Stelle noch einmal vorbei mussten. Mama hatte dann die Idee ihn mit Schokokeksen zu füttern und tatsächlich nach dem 8 Keks legte er sich zurück in den Schatten und wir waren einfach wahnsinnig erleichtert. Ein Schokokeks für alle Fälle ;-). Auch dieser Tag wurde mit baden im Pool, einer leckeren Pizza am Hafen von Stintino und leckeren Kirschen und Kirschkernweitspucken beendet.
Der nächste Tag war der Tag unser Abreise und wir haben nach dem Kofferpacken den halben Tag am Traumstrand von Stintino verbracht. Das Wasser war so warm, dass sogar Ole das erste Mal im Meer mit viel Freude gebadet hat. Am Nachmittag ging es dann nach Porto Torres, wo gegen 20.30 Uhr die Fähre Richtung Genua ablegte.
Nach einer ruhigen und sehr erholsamen Nacht gingen wir gegen 9 Uhr von der Fähre und fuhren auf direktem Weg nach Bern zu Christiane und HP. Eigentlich waren wir so müde, dass Mama und Papa nur eine Nacht bleiben wollten, doch die beiden haben alles so liebevoll hergerichtet und Mama und Papa so unter die Arme gegriffen, dass wir zwei wunderschöne Tage am Ufer der Aare mit beachen und baden verbracht haben. Vielen vielen Dank!!!!Matti ist so begeistert von den beiden, dass er sie keine Minute aus den Augen gelassen hat.
Nun sind wir seit 9.06 nach genau 5 Wochen und 1 Tag wieder Zuhause und Matti ist voller Freude in den Kindergarten. Alle haben sehr gestaunt, was er für einen Schuß gemacht hat. Er ist nun kein Kleinkind mehr. Und Ole hat die Mentalität eines kleinen Italieners angenommen und flirtet mit allen, die er auf der Straße sieht.
Wir haben eine sehr schöne, aber auch anstrengende Zeit hinter uns. Wir haben gelacht, wir haben geweint, wir waren begeistert, wir waren enttäuscht, wir waren gerührt, wir waren frustriert, wir haben gestritten und uns nicht immer ganz schnell vertragen ;-), wir euphorisch, wir waren sandig, wir waren salzig, wir haben geschwizt und auch nachts oft gefroren;-)……Kurz um wir hatten eine wundervolle Zeit als Familie und hoffen ein wenig sardische Gelassenheit in den Alltag mitnehmen zu können.
Bis bald
Eure 4 Wendörfer