Achterbahn der Gefühle-Tagebuch eines Krippenkindes

Hallöchen Ihr Lieben,

letzte Woche am 17. Oktober um 9 Uhr war es nun so weit. Ich bin zum allerersten Mal in meinem Leben in die Krippe gegangen. 

Meine Mama war beim Betreten der Kita so nervös und aufgeregt wie in kaum einer anderen Situation in ihrem Leben. Etwas zittrig hat sie mich aus meinem Skianzug gepellt und in den Gruppenraum gesetzt. Ich war sofort begeistert von dieser Umgebung und machte mich auf Entdeckungsreise. Meine Mama hat in sicherer Entfernung alles beobachtet. Alles war gut bis die großen Jungs mit ihren Bobbycars kamen und lautstark um mich herumfuhren. Das hat mich etwas verängstigt und ich musste erst einmal zu Mama auf den Arm. Nach kurzem Trost und einer Probe der Autos mit Mama war alles wieder gut es ging weiter. Munter bin ich durch alle Gruppenräume geflitzt und habe mich am meisten für die großen Jungs mit den Bobbycars interessiert. Leider ist mir einer dabei über die Finger gefahren, das war echt schmerzhaft. Nach ca. 1,5h war ich dann so erschöpft von den ganzen neuen Eindrücken, dass ich mir am Ende noch ein schönes Horn zugefügt habe. Tja, aber ein Indianer kennt keinen Schmerz;-) Ich fand den ersten Tag toll!!! Meine Mama hingegen kam mit der neuen Situation gar nicht klar. Sie hat einiges gestört und sich alles irgendwie ganz anders vorgestellt. Also fuhren wir, sie sehr enttäuscht und ich sehr müde nach Hause. Aber nach einigen aufbauenden Worten von Wolldeckenoma und Oma Vroni ging es auch ihr wieder besser und ich musste zum Glück nicht den Kindergarten wechseln;-).

Der zweite Tag begann mit einem tollen Singekreis. Alle Kinder der Kita haben sich in einem Kreis aufgestellt und wir haben mit Gitarrenbegleitung viele Lieder gesungen. Das war richtig toll, auch für meine Mama. Nach und nach haben wir uns beide an die neue Situation gewöhnt und wurden immer entspannter und gelöster. Die erste Woche haben wir mit dem wöchentlichen Wandertag beendet und konnten frohen Mutes ins Wochenende gehen. Leider habe ich mich irgendwie angesteckt, denn in unserer Mäusegruppe hat fast jedes zweite Kind ne dicke Rotznase. So waren die letzten Nächte weder für mich noch für meine Eltern sehr entspannt;-(. 

Heute am Dienstag 25.10.2011 bin ich zum 5 Mal in die Krippe gegangen. Eigentlich wollte Mama mich wegen meiner Erkältung Zuhause lassen, aber zum Glück sind wir gegangen, denn heute ging richtig die Post ab. Benno wurde 1 Jahr und seine Mama hat nen super leckeren Schokokuchen gebacken. Ich durfte zum ersten Mal Kuchen essen mmmmmhhhh. Ich habe so schnell gegessen, dass ich von meiner Erzieherin gleich noch ein Stück bekommen habe;-). (Mama hat es glaube ich nicht gesehen;-))Und danach gings auf zum Kindergottesdienst. Dort haben wir zuerst den Glocken zugehört, die extra für uns gespielt wurden und dann hat die Pastorin mit uns ganz viel gesungen und getanzt. Alle Kinder waren wie aus dem Häuschen inklusive mir;-). Ich war von dem ganzen so aufgedreht, dass ein Mittagsschlaf heute absolut nicht drin war. Meine arme Mama musste erst mit mir spazieren gehen, damit ich etwas zur Ruhe kommen konnte. 

Tja und nun liege ich völlig erschöpft im Bett und wenn mich mein Husten nicht wieder aufweckt, werde ich heute sehr gut schlafen können.

 Also eine gute Nacht

So heute Mittwoch, den 26.10.2011 sind Mama und ich wieder zur gewohnten Uhrzeit zum Kindergarten. Zunächst war Mama wie immer in sicherer Entfernung, doch dann habe ich ihr zu verstehen gegeben, dass ich mich nicht wirklich um sie kümmern kann, denn es ist einfach zu interessant in der Mäusegruppe. Heute haben wir z.B. einen Kürbis ausgehöhlt, um ihn für Halloween zu gestalten. Nach einer halben Stunde hat sich Mama also aufgemacht, um in die Stadt zu gehen. Vorher hat sie natürlich noch kurz mit den Erzieherinnen gesprochen und ihnen noch mal zu verstehen gegeben, dass sie unbedingt auf mich aufpassen müssen, wenn ich auf etwas raufklettere, denn ich lasse mich gern nach hinten fallen, wenn ich ganz oben angekommen bin, auch dass ich Türen mag und eine Affinität zum Einklemmen der Finger habe, musste sie ihnen noch petzen. Mama Mama….Sie hat sich kurz von mir verabschiedet, aber ich habe ihr zu Liebe einfach so getan, als ob ich es gar nicht mitbekommen habe;-), sonst fällt es ihr doch sooo schwer. Sie ist in die Stadt und dort bestimmt total ziellos rumgeiirt, denn ohne mich macht es ihr einfach nicht so viel Spaß, aber daran muss sie sich gewöhnen! Als sie dann nach 30 Minuten wieder auf der Matte stand, hat sie erwartet,dass ich sie stürmich begrüße. Meine Erzieherin meinte: Guck mal Mattes, wer da kommt! und ich wäre fast losgerannt, aber ich wollte ja so tun, als ob ich ihr Fortgehen gar nicht mitbekommen habe, also gab es von der Ferne nur ein kurzes Lächeln. Das hat Mama etwas irritiert, aber sie war alles in allem glücklich und erleichtert, dass alles so gut geklappt hat.

Euer Mattes

Rucksackurlaub-Ciao bambino!!!!!!

Hallöchen Ihr Lieben,

Da bin ich wieder. Frisch erholt aus meinem ersten Auslandsurlaub. Ich war mit meinen Eltern 1 Woche im italienischen Städtchen Cannobi, einem sehr schönem Ort am Westufer des Lago maggiore. Wir haben dort in einer sehr schönen Ferienwohnung mit wunderschöner Aussicht auf den See gewohnt. Und wie sollte es anders sein, wenn ich auf Reisen bin, war das Wetter einfach super. 7 Tage Sonne pur….Und ich habe das erste Mal in meinem Leben Palmen gesehen und auch probiert ;-)!!!!!!!!!!!

Da meine Eltern das Wandern in den Alpen lieben, wurde ich in meinen Wanderrucksack gepackt und los ging es ….fast jeden Tag. Die Aussicht auf Papas Rücken ist einfach super. Ich liebe es in dem Rucksack zu sitzen und Papa entweder an den Haaren zu ziehen, mit Mama Faxen zu machen, meine Mütze vom Kopf zu nehmen, um sie dann unbemerkt fallen zu lassen (Mama musste manchmal die Wege doppelt laufen und die Mütze zu suchen ;-)) oder einfach nur die Gegend zu genießen. Unsere erste Wanderung war zwar etwas Kräfte zehrend für meine Eltern, denn sie haben sich nach ca. 5 Stunden wandern verlaufen und waren somit 5 weitere Stunden unterwegs;.) und obendrein hatten sie meinen Löffel für den Brei vergessen, aber sonst waren unsere anderen Touren sehr erholsam und die Aussichten einfach Wahnsinn. Besonders amüsant fand ich die italienischen Frauen, die mir mit einer wahnsinnigen Leidenschaft zugewunken und dabei caio bambino zugerufen haben. Ich kann jetzt auch schon winken und reagiere auf ciao mit lebhaftem Winken. Und dann habe ich im Urlaub dank der tollen Treppe in unserer Ferienwohnung Treppen krabbeln gelernt. Nur abwärts klappt es noch nicht so, wie ich es will. Ansonsten stehe ich bereits mit einer Sicherheit auf, die meine Eltern manchmal ins Staunen versetzt und fange an mit Unterstützung einige Schritte zu gehen, aber Krabbeln ist zur Zeit noch viel cooler und schneller;-). Mittelerweile fange ich auch an, genau darauf zu gucken, was meine Eltern mit ihrem Mund machen, wenn sie sprechen und teilweise gelingt es mir schon Laute nachzuahmen. Am liebsten mag ich Worte mit „be“ wie Berg oder „ba“ wie Baum. 

Ja ja, der Urlaub war für meine Erholung sehr gut. Ich habe es genossen, die Zeit mit meinem Papa so intensiv zu nutzen. Wenn Papa nur aus dem Raum ging, habe ich schon aus Angst er könnte wieder auf Arbeit verschwinden, angefangen zu weinen. Diese Reaktion oder auch die Tatsache, dass ich ständig nur zu Papa wollte, hat in meiner Mama etwas Sorge und Traurigkeit ausgelöst, aber das muss sie sich nicht so zu Herzen nehmen. Papa habe ich einfach viel zu selten für mich allein. Meine Mama ist da etwas zu sensibel, aber das wird schon wieder. Wir werden die letzte Woche vor meiner Eingewöhnungsphase im Kindergarten noch schön genießen. Zwar nicht zu zweit, denn meine Großeltern aus Berlin kommen uns morgen besuchen, aber es wird bestimmt eine sehr schöne Zeit und ich freu mich darauf, Oma und Opa alles zu zeigen, was mir meine Eltern an Blödsinn beigebracht haben;-.

So nun wünsche ich Euch einen hoffentlich noch goldenen Oktober.

Bis bald

Euer Mattes